Von Schockstarre über Perspektivwechsel zur Ressourcen-Schatzkiste. Gar nicht so leicht, an kleinen und großen Herausforderungen zu wachsen. So manche Veränderung, so mancher Verlust, hat es in sich und lässt einen irgendwie erstarren. Wie es gelingen kann, sich aus dieser Starre zu befreien und dass das sogar übbar ist, will der folgende Beitrag zeigen. Hörbar in 7 Minuten oder selbst lesbar.
Darauf aufbauend habe ich ein paar Fragen für Sie vorbereitet, die wir anschließend im Chat gemeinsam durchgehen können.
Das Kunststück, (nicht nur) in der Krise einen optimalen Bildausschnitt zu wählen. Und was wir noch beim Fotografieren lernen können.
Hörbare Variante | 7 Min
Lesbare Variante
Kurz nicht aufgepasst und da hab ich mir schon wieder eine Philosophylis eingefangen. Passiert mir gelegentlich beim Stillsitzen. Und das hab ich im Zuge eines spontanen Pilgernachmittags gleich mehrmals: In sechs Kölner Kirchen habe ich Kerzen angezündet, jeweils an mindestens einen besonderen Menschen gedacht und sitzend die Stille auf mich wirken lassen. Philosophylis tritt ja bekanntermaßen (?) in verschiedenen Ausprägungen auf. Dieser Beitrag behandelt lediglich meine Symptome vom besagten Nachmittag:
The Big Picture ist manchmal einfach hässlich.
Und The (Next) Bigger Picture ist manchmal nicht zu erfassen oder sogar noch hässlicher. Der Gedanke kam mir bei längerem Betrachten dieses Bildes. Diese grimmigen Gesichter. Und überhaupt hat mich die Maria mit ihrer Frisur irgendwie an den Zoowärter aus dem Film „50 First Dates“ erinnert. Wie soll ich das Bild vor diesem Hintergrund schön finden können?
Ich wollte das jetzt auch nicht schön finden. Muss ich ja auch nicht. Warum sollte ich ein hässliches Bild auch schön finden?
Aber wie ist das denn in einer echten Krise? Wenn jemand so richtig richtig schwer an seelischen oder körperlichen Schmerzen leidet? Das Bild oder diese Frage hat mich irgendwie starr gemacht. Und ich dachte daran, wie viele Menschen doch auf ein hässliches Bild schauen müssen und dass Augenschließen da auch nicht hilft. Spätestens beim Wiederaufmachen ist es ja wieder zurück, das hässliche Bild.
Wie kann ein neuer Versuch gestartet werden?
Ich hab mich gewundert, warum es mir nicht gelingt, etwas Schönes darin zu sehen. Es müsse doch schön sein, sonst wäre es doch nicht hier. Meine Überzeugung/Erfahrung ist es doch, dass alles etwas Schönes in sich trägt. Aber irgendwie war ich nun mal eben wie erstarrt vor dem Bild gesessen. Bis mir zum Glück wieder eingefallen ist, was da ganz gut helfen kann. Nämlich einer oder mehrere der folgenden Wechsel:
- Wechsel der eigenen Position: neue Perspektiven durch verschiedene Blickwinkel
- Wechsel der Brille oder des Filters: Klarsicht, Sonnenbrille, Rosarot, Romantic, Cartoon, etc.
- Fokus-Wechsel: Blick für andere Details im Bild schärfen (Autofokus aus, manuell fokussieren)
- Wechsel des Bildausschnitts: etwas näher ran oder weiter raus zoomen
Und so bin ich aufgestanden und hab eben das gemacht. Hier das aus meiner neuen Sicht wunderschöne Ergebnis:
Ich wünsche mir und dir, dass es uns – wann immer nötig – gelingt, einen für uns angenehmen Bildausschnitt zu wählen.
Die Kraft aufzustehen (in welcher Form auch immer), um das Bild aus einer anderen Perspektive zu erleben.
Und die (aus der Starre befreiende) Überzeugung, dass sich die mit dem Wechsel verbundene Bewegung lohnt.
Üben? Wie denn?
Ja, Perspektivwechsel lassen sich üben. Lieber unbeschwert im Kleinen als direkt im Großen. Du bist ganz zufrieden mit deinen bisherigen „Fotokünsten“? Wunderbar! Oder willst du deine Aufnahmetechnik gerne noch verbessern und/oder auch das Thema Bildbearbeitung angehen? Empfehlenswert finde ich je nach individuellem Leidensdruck dazu zum Beispiel ganz grob:
- Foto-Tour (allein, einfach mit Handy)
- Foto-Kurs
- Coaching
- Therapie
Und was hat es in dem Zusammenhang nun mit der Ressourcen-Schatzkiste auf sich?
Inzwischen finde ich das ursprüngliche Bild sehr schön. Nicht ungewöhnlich, denn Bilder verändern ja bei längerer Betrachtung ihre Wirkung. Es erinnert mich nicht nur an die gelungene zweite Aufnahme aus einer neuen Perspektive, sondern auch an meine Kraft, Überzeugung und Beweglichkeit, die das zweite Bild überhaupt ermöglicht haben.
Drei wertvolle Ressourcen, die ich verknüpft mit dem vermeintlich hässlichen Bild gerne in meine Ressourcen-Schatzkiste packe, um sie im nächsten Bedarfsfall schnell wieder hervorzaubern zu können.
Mir ist bewusst, dass ich hier nichts Neues schreibe. Mir ist aber auch bewusst, dass es für viele Menschen gerade in besonders schwierigen Situationen nur sehr schwer möglich ist, diese vermeintlich einfache Theorie in die Praxis umzusetzen.
Daher wünsche ich uns allen von Herzen alles Gute & viel Glück bei der praktischen Umsetzung und ermuntere hiermit zum ÜbenÜbenÜben – idealerweise VOR dem Eintritt des Bedarfsfalls!
Alles Gute & viel Glück!
Baumgeschenk
Hat Ihnen der Beitrag gefallen und Sie würden das gerne zeigen? Nichts leichter als das: Über ein kleines Baumgeschenk würde sich Michaela riesig freuden! Im Chat oben erzähle ich Ihnen gerne mehr dazu.
Mehr oder weniger Wichtiges
Veröffentlicht am: 6. Dezember 2020 | RITTERCOACHING Rüstkammer
Ersterscheinung am: 26. September 2020 | LinkedIn
Widmung: Diesen Beitrag widme ich – verbunden mit den besten Wünschen – denjenigen besonderen Menschen, die ich gerade in einer schwierigen Lebensphase begleiten darf.
Autoreninfo: Michaela Ritter ist Diplom-Betriebswirtin (BA) und Professional Coach (DBVC). Sie hat über zehn Jahre in den Bereichen Vertrieb, Verwaltung und Personal als Leitende Angestellte und Prokuristin bei Lidl gearbeitet und war zwei Jahre im strategischen HR-Projektmanagement beim IT-Dienstleister Materna tätig. Seit 2015 begleitet sie mit RITTERCOACHING insbesondere Führungskräfte durch Einzel-Coachings, Team-Coachings und Workshops.
Tools: Landbot Chatbot | Meetfox Terminbuchung
Bildnachweis: RITTERCOACHING | Fotos vom 21.9.20 in der Kirche St. Georg (ehem. St. Jakob) in Köln | Plant for the Planet